Kunstaktion 2 – Kunst.Aktion.Transformation
Die Alte Trafostation blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Jahr 1901 wurde hier die Energie für die erste Jenaer Straßenbahn erzeugt. Dabei wurde Energie in Strom umgewandelt. Transformation war auch das Thema der 2. Kunstaktion aus dem Projekt Jena Inklusiv.
Wieder treffen Menschen mit und ohne Behinderung aufeinander – diesmal aus dem Berufs‐Bildungs‐Bereich des Saale Betreuungswerks der Lebenshilfe Jena (SBW Jena), und Nutzer der Angebote des Café 13, der Diako Thüringen gGmbH – um gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Dabei stand die Auseinandersetzung mit dem Thema Transformation, Umwandlung und Anpassung an einem Ort des Wandels, wie der alten Trafostation im Vordergrund.
Gemeinsam mit Stefan Carl vom Verein Ins Netz e.V. welcher die Alte Trafostation vor einigen Jahren aus seinem Dornröschenschlaf erweckte und zu einem lebendigen Ort der Kunst und Kultur werden ließ fand vom 13. – 16. Juni die zweite Kunstwoche statt. Unter der künstlerischen Leitung von Diplom Keramikerin Almuth Lohmann-Zell, der Burg Giebichenstein Halle arbeiteten zwölf Teilnehmer zum Thema Umwandlung von Energien in verschiedenster Form. Vorhandenen Materialien wurden genutzt, um mit ihnen an den bewussten Umgang mit Ressourcen zu erinnern.
Transformation wurde auf vielfältigste Weise erlebt und mit der künstlerischen Arbeit verbunden. Es wurde viel mit Farben, Leinwänden, Papier und Stoffen experimentiert, gemalt geklebt und genäht. Aus etwas Altem etwas Neues geschaffen. Menschen lernten sich über die künstlerische Arbeit kennen und erlebten sich als Menschen mit kreativen Kompetenzen die dabei vielleicht auch ihre Einstellung und Sichtweisen änderten. „Menschen sind hier in einer neuen Art aufeinandergetroffen, viele Energien aus vielen Richtungen sind zusammengekommen“, sagt Almuth Lohmann-Zell.
Auf dem Boden liegt in der Art eines Teppichs ein gemeinsames Bild. Jeder Teilnehmende an der Aktion durfte darauf seine Spuren hinterlassen. „Es ist in diesen Tagen ein Gemeinschaftsgefühl entstanden, das Gefühl, etwas Gemeinsames geschaffen zu haben“, sagt Dennis, Praktikant im Zentrum für seelische Gesundheit der Diakonie.
„Nicht zuletzt wollen wir eine Botschaft in die Gesellschaft senden, die zu einem respektvollen, menschlichen Umgang miteinander aufruft und auf die Notwendigkeit eines Wandels im Umgang mit unseren Ressourcen hinweist. Wir müssen uns alle die Frage stellen, wie wir mit unserer Energie umgehen, wie wir eine genügsamere und nachhaltigere Zukunft gestalten.“ so Christine Baum, Projektkoordinatorin Jena Inklusiv.
Die Kunstwerke sollen jetzt auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die geplante Wanderausstellung wird Ihren Start im Herbst im Universitätsklinikum feiern. Im Anschluss ist die Ausstellung der Bilder in der Stadtverwaltung Jena geplant.